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Kierkegaard

Søren Kierkegaard (* 1813 in Kopenhagen; † 1855 ebenda) war ein dänischer Philosoph, Essayist, Theologe und religiöser Schriftsteller.

In seinen meist pseudonym veröffentlichten Schriften zeigte er sich als engagierter Verfechter der Idee des Christentums gegen die Realität der Christenheit. Etwa ein Drittel seines gedruckten Werkes besteht ferner aus unter eigenem Namen veröffentlichten Predigten und religiösen Reden. Auch wird Kierkegaard vielfach als der erste Existenzphilosoph oder als geistiger Wegbereiter oder Begründer der Existenzphilosophie aufgefasst.

Søren Kierkegaard war der Sohn des wohlhabenden und streng religiösen Wollwarenhändlers Michael Pedersen Kierkegaard. Der Nachlass des früh verstorbenen Vaters sicherte seine wirtschaftliche Existenz. Von 1830 bis 1840 studierte er an der Universität Kopenhagen Philosophie und protestantische Theologie. Im Jahre 1840 verlobte er sich mit Regine Olsen, löste diese Verlobung aber schon ein Jahr später auf. Nach einem Aufenthalt 1841/1842 in Berlin, wo er unter anderem bei Schelling Vorlesungen hörte, zog er wieder in die dänische Hauptstadt. Im Oktober 1855 brach er auf der Straße zusammen. Er kam in das Frederiks Hospital in Kopenhagen. Dort starb er, die Kommunion verweigernd, am 11. November 1855, abends gegen 9 Uhr. Er liegt auf dem Assistens Friedhof im Kopenhagener Stadtteil Nørrebro begraben.

Kierkegaards Denken in Sätzen zu beschreiben ist schwierig, denn was er zur Geltung bringen wollte, war gerade, dass Wahrheit nicht in Sätzen gelehrt werden könne, sondern eine Bewegung des Menschen in der Zeit sei. In diesen Zusammenhang gehören seine Kategorien „Augenblick“, „Wiederholung“ und „Sprung“ sowie sein pseudonymer, provokanter und paradoxer Stil. Das Wesentliche am Christentum war ihm, dass die Wahrheit in der Zeit (in Christus) gekommen sei und der Mensch nur ein Verhältnis zu ihm haben könne, indem er ihm gleichzeitig werde. Alles andere sei Geschwätz. Kierkegaard zeigt sich so als zugleich philosophischer wie auch theologischer bzw. religiöser Denker, der die Philosophie als Mittel betrachtet, über christlichen Glauben neu nachzudenken, wobei er jede Art von spekulativer Philosophie im Geiste Hegels (siehe auch Dialektische Aufhebung) ablehnt, weil sie sich anmaßt, „objektive“, also außerhalb des Menschen liegende Wahrheit adäquat denken, verstehen und dadurch begreifen zu können.


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