Preiselastizität beschreibt das Verhalten der Nachfrageseite auf einem Markt mit einem homogenen Gut bei Preisänderungen. Nachstehend eine nicht abschliessende Auswahl von möglichen Szenarien:
1. Szenario: Reagiert die (kollektive) Nachfrage nach diesem Gut preissensitiv, so bildet sich die nachgefragte Menge zurück, weil der (neue) Preis tendenziell als zu hoch empfunden wird. Gesamthaft stellt sich damit zeitbezogen im p/m-Funktionsdiagramm eine Gerade mit der Richtung der normalen Nachfragefunktion ein (von links oben nach rechts unten): Die Nachfrage ist preiselastisch.
2. Szenario: Die Preissensitivität dieser Nachfragergruppe ist etwas geringer als oben. Damit bleibt zwar die Richtung der Nachfragefunktion, aber deren Graph wird steiler. Erfüllt ebenfalls das Kriterium preiselastisch.
3. Szenario: Diese Beispiel-Gruppe wiederum reagiert überhaupt nicht auf Preiserhöhungen (oder -senkungen). D.h., der Graph im Funktionsdiagramm steht vertikal nach oben: Egal wie stark der Preis steigt, die nachgefragte Menge bleibt konstant - sie ist preisunelastisch. Mit der stetig steigenden breiten Kaufkraft in höher entwickelten Ländern gewinnt dieses Szenario zunehmend an Gewicht. Klassisches Beispiel dafür ist der Automarkt: PKWs etwa werden, egal wie hoch ihr Preis ist, stark nachgefragt, allenfalls sogar auf Pump gekauft.
4. Szenario: Der vom Ökonomen Veblen entdeckte "Snob-Effekt": Die Elastizitätsfunktion zeigt in die entgegengesetzte Richtung von Szenario 1 - Das Gut wird sogar desto eher gekauft, je teurer es ist. Auch hier kann wieder der Automarkt als Beispiel herhalten, ein weiteres wären etwa die sehr teuren Luxusuhren. Es handelt sich hier und auch bereits bei Szenario 3 um den soziologisch definierten "Statuskonsum".