Gottfried Benn (1886 bis 1956) war nebst seiner schriftstellerischen Tätigkeit auch Arzt.
Lange Zeit über ein Tabuthema, ist es heute bekannt, dass der berühmte Benn in der fraglichen Zeit Anhänger des Nationalsozialismus war.
Geprägt hatte ihn zuvor vorab auch seine Zeit als Militärarzt im Ersten Weltkrieg. Ohne parteipolitische Sympathien kundzutun, ist in seinem frühen Werk, das grossteils während dieses Krieges entstand, eine Hinwendung zum Nihilismus, eine Entfremdung gegenüber Welt und Gesellschaft zu erkennen - dies angesichts des erlebten Leidens und Sterbens. Benn entzog sich diesem Weltfrust auch durch Drogenkonsum.
Eine solche Erlebniswelt kann in der Folge zu unterschiedlichen Werthaltungen führen - bei Benn war es leider offensichtlich die Hinwendung zu einer zerstörerischen Ideologie.