Die Finanzkrise 2007–2009 war eine Banken-, Finanz- und Wirtschaftskrise, die im Frühsommer 2007 mit der US-Immobilienkrise (auch Subprimekrise) begann. Die Krise war Folge eines spekulativ aufgeblähten Wirtschaftswachstums in den USA und einer weltweiten kreditfinanzierten Massenspekulation. Die Krise äußerte sich weltweit zunächst in Verlusten und Insolvenzen bei Unternehmen der Finanzbranche und seit Ende des Jahres 2008 auch in der Realwirtschaft.
Die Überwertung von Geldanlagen (insbesondere Immobilien) führte vor allem in den USA zu erhöhtem Konsum und gleichzeitig zu erhöhten Investitionen und Überproduktion. „Viele haben ihr Haus als Sparschwein verwendet, um sich mit immer neuen Krediten einen teuren Lebensstil leisten zu können“ (Jane Caron, Chefökonomin von Dwight Asset Management: DiePresse.com – USA: Milliardengrab Immobilien-Krise). Eine lange Preissteigerungsphase im Immobilienmarkt hatte sich in den USA zu einer Immobilienblase entwickelt. Von dieser Spekulationsblase profitierte die amerikanische Volkswirtschaft, in der nach der Dotcom-Blase mit Aktiencrash aufgrund einer Niedrigzinspolitik der US-Zentralbank vermehrt in Immobilien investiert wurde.
Mit den fallenden Immobilienpreisen in den USA wurde die Finanzkrise akut. Gleichzeitig konnten immer mehr Kreditnehmer ihre Kreditraten nicht mehr bedienen, teils wegen steigender Zinsen, teils wegen fehlender Einkommen. Zunächst waren von diesen Problemen im Immobilienbereich in erster Linie Subprime-Kredite betroffen, die überwiegend an Kreditnehmer mit geringer Bonität vergeben worden waren.
Die Spekulationsblase platzte. Die Banken blieben auf ihren Krediten sitzen. Mehrere große amerikanische Banken wie Lehman Brothers, Versicherer wie AIG und große Automobilbauer wie General Motors und Chrysler mussten Konkurs anmelden oder von der Regierung gerettet werden. Die Subprimekrise veranlasste die US-Regierung, die Kontrolle über die beiden größten Hypothekenbanken der USA zu übernehmen. Es kam zu Kursstürzen an den globalen Aktienmärkten.
Weil durch den Weiterverkauf fauler Kredite (Verbriefung) diese in aller Welt verstreut waren, weitete sich die Krise durch die enge Verzahnung der Einzelwirtschaften und Finanzströme global aus. Die Krise erfasste zunächst hauptsächlich kleinere Banken, so dass das Ausmaß zunächst nicht so transparent war. Die Finanzkrise betraf in der Folge die ganze westliche Welt, aber auch die von ihr abhängigen Ökonomien wie China. Aufgrund der Verknappung der Liquidität von Banken äußerte sich die Krise unter anderem in Produktionssenkungen und Unternehmenszusammenbrüchen. Viele Unternehmen auch in der Industrie meldeten Konkurs an und entließen ihre Mitarbeiter, da die Banken ihnen keine Kredite gewährten oder zahlungsunfähig waren. In der Kette der Ereignisse kam es unter anderem zu einem massiven Rückgang des Welthandels und zu protektionistischen Tendenzen. Die Folge waren steigende Arbeitslosigkeit und beginnende Deflation. Die Staatsverschuldung vieler Länder stieg durch Konjunkturprogramme, ohne die jedoch noch größere Wirtschaftseinbrüche zu befürchten gewesen wären.
Die Subprimekrise gilt damit als Auslöser der Krise. Im Januar 2009 ging der Internationale Währungsfonds (IWF) von Abschreibungen auf US-Kredite und verbriefte Wertpapiere für das Bankensystem in Höhe von 2,2 Billionen US-Dollar aus. Im April 2009 erhöhte der IWF die weltweite Verlust-Schätzung auf vier Billionen US-Dollar von insgesamt weltweit rund 58 Bio. Dollar an Schulden und Wertpapieren („loans and securities“). Eine Studie der Deutsche Bank Research bezifferte die krisenbedingte Minderung des globalen BIPs mit vier Billionen US-Dollar.
Später gelang es dann mit Hilfe massiver Konjunkturprogramme der Staaten und stark expansiver Geldpolitik der Zentralbanken, die Krise zu überwinden.
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