Die Räuber ist der Titel eines Dramas von Friedrich Schiller. Das Werk, das zunächst nicht als Bühnenstück vorgesehen war (siehe unterdrückte Vorrede), gliedert sich in fünf Akte, die jeweils in zwei bis fünf Szenen unterteilt sind. Es entstand zur Zeit des abklingenden Sturm und Drang, wurde 1781 anonym veröffentlicht und am 13. Januar 1782 in Mannheim mit Nennung des Verfassers uraufgeführt. Bis in das erste Viertel des 19. Jahrhunderts waren Räuberbanden und Gesetzlose in Deutschland nichts Ungewöhnliches. Literaturhistorikern zufolge diente das Schicksal des bekannten Räuberhauptmannes Nikol List teilweise als Vorlage. Zentrales Motiv, das Schiller in seinem Werk thematisiert, ist die Vorstellung eines Konflikts zwischen Gesetz und Freiheit. Daneben impliziert die Handlung des Werkes die Negation des Sprichworts „Der Zweck heiligt die Mittel.“
Maximilian von Moor ist Vater zweier Söhne: Franz Moor und Karl Moor. Franz wurde als zweitgeborener Sohn in seiner Kindheit vernachlässigt und hat kein Anrecht auf das Erbe. Karl führt als Student in Leipzig ein sehr ungezügeltes und vom Vater missbilligtes Studentenleben, erkennt dies und schreibt seinem Vater einen Brief, in dem er seinen Wunsch um Vergebung ausdrückt. Franz ersetzt diesen Brief und liest seinem Vater einen angeblich von einem „Korrespondenten“ aus Leipzig geschriebenen Text vor, der Karl als Frauenschänder, Mörder und Bandit darstellt. Darüber ist der Vater so entsetzt, dass er sich von Franz überzeugen lässt, es sei das Beste, Karl zu verbannen und zu enterben. Franz übernimmt für den Vater den Brief an Karl. Karl, der sich eine Versöhnung erhofft hatte, ist daraufhin verzweifelt und wird Anführer der von seinen Freunden gegründeten Räuberbande, die in seiner idealistischen Sichtweise aber für ehrenvoll gehalten wird, da er sich für die Schwächeren einsetzt. Innerhalb der Räuberbande entstehen jedoch Spannungen, die vor allem von dem aus reinem Vergnügen mordenden und schändenden Moritz Spiegelberg ausgehen. Karl gerät jedoch immer tiefer in den Teufelskreis, schwört den Räubern sogar ewige Treue, doch wünscht sich später, er hätte die Bande nie gegründet. Als seinetwegen und wegen seiner Taten Unschuldige ums Leben kommen und er durch einen Neuankömmling, Kosinsky, an seine Verlobte Amalia erinnert wird, beschließt er, sein Zuhause wieder zu besuchen. In der Zwischenzeit hat es jedoch Franz geschafft, seinen Vater mithilfe einer weiteren intriganten Lüge vermeintlich umzubringen und regiert nun allein Schloss Moor. Er versucht auch wiederholt, Amalia für sich zu gewinnen, doch sie hält zu Karl und wehrt sich gegen ihn. Verkleidet betritt Karl das Schloss und erkennt die Zusammenhänge seines Niedergangs und dass ihn Amalia – die ihn nicht erkennt – immer noch liebt. Er wird wiederum von Franz erkannt. Aus dem Schloss geflohen findet er den jetzt auch von ihm totgeglaubten Vater, der ihn nicht erkennt, und schickt seine Räuber los, um den nun verhassten Bruder Franz gefangen zu nehmen. Franz erkennt jetzt jedoch selbst unterbewusst die Grässlichkeit seiner Taten und begeht, kurz bevor die Räuber ihn finden, Selbstmord. Die Räuber nehmen Amalia gefangen und bringen sie zu Karl, der sich, entsetzt über den Lauf der Dinge, als Räuberhauptmann zu erkennen gibt. Derart schockiert stirbt der Vater und auch Amalia, die zu Karl aufgesehen hatte, will nicht mehr weiterleben. Karl fühlt sich durch Schwur an seine Räuber gebunden und will Amalia nicht heiraten. Deshalb wünscht Amalia von Karl, sie zu töten. Karl kommt diesem Wunsch nach und fasst am Ende den Entschluss, sich dem Gesetz auszuliefern.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Die Räuber aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |