Als gängigste These zur Entstehung des Traums bei Mensch und zumindest auch höheren Tieren gilt heute eine Kombination von physiologischem und psychoanalytischem Ansatz. Experimentell wurde festgestellt, dass der Hirnstamm in Traumphasen elektrische Signale aussendet, welche höhere Zentren des Gehirns stimulieren. Hier könnte dann die These Freuds einsetzen: Im realen Leben gezügelte und damit verdrängte Triebe oder dann starke Emotionen werden träumend trotzdem ausgelebt resp. nachempfunden. Dabei können im Extremfall sogar bewusst nicht mehr erinnerte Gedächtnisinhalte hervorgeholt und mit anderen kombiniert werden.
Auch bei zumindest höheren Tieren können übrigens verdrängte Triebe (Emotionen sowieso) auftreten, z.B. wenn ein männliches Individuum wegen eines stärkeren Nebenbuhlers sein erwünschtes weibliches Tier oder eine Beute nicht erhält.