Das chinesische System kann grob in zwei Bereiche eingeteilt werden:
- Der politische Bereich: Das bevölkerungsmässig fast grösste Land der Welt wird politisch - aus westlicher Freiheits-Optik - totalitär regiert. Der seit 1949 herrschende Kommunismus stützt sich jedoch noch heute ab auf die uralten Lehren und Traditionen des Konfuzius. Dieser 551 bis 479 vor Christus lebende Philosoph sah keine persönlichen Freiheitsrechte im Zentrum, er betonte vielmehr "Ehrfurcht und Gehorsam zwecks Erlangung von Harmonie unter den Menschen." Davon zehrt das autoritäre Regime noch heute.
- Der wirtschaftliche Bereich: Nachdem die sozialistische Planwirtschaft den erhofften Wohlstand nicht erzeugen konnte, wurden in den 1980er Jahren Massnahmen einer (nur!) wirtschaftlichen Liberalisierung ergriffen, welche die Volksrepublik China tatsächlich auf einen ökonomischen Erfolgspfad führten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass dabei westliche ökonomische Literatur eine wichtige Rolle gespielt hat. Kurz nach dem 2. Weltkrieg entstand nämlich hier eine ökonomische Denkschule, welche für einen "Konkurrenzsozialismus" eintrat. Sie war ein Versuch, die Vereinbarkeit von Planung und Wettbewerb nachzuweisen. Bekanntere Vertreter davon waren A.P. Lerner (The Economics of Control, 1945) und A. Bergson (Socialist Economics, 1948). In China gibt es trotz Marktwirtschaft noch sehr weitgehende Staatseingriffe sowie auch die traditionellen, aber heute weniger verbindlichen 10-Jahres-Pläne von Regierung und Volkskongress für die gesamte Volkswirtschaft.
Quellen[]
- Knaurs Lexikon
- H.G. Schachtschabel: Geschichte der volkswirtschaftlichen Lehrmeinungen
- P. Keller: Dogmengeschichte des wohlstandspolitischen Interventionismus