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Die Cholera (gr.: Gallenbrechdurchfall) ist eine schwere, bakterielle Infektionskrankheit, die vorwiegend den Dünndarm befällt. Die Übertragung erfolgt vor allem durch Aufnahme der Erreger über verunreinigtes Trinkwasser oder infizierte Nahrung. Die Bakterien können extremen Durchfall und starkes Erbrechen verursachen, was zu einer schnellen Austrocknung (Exsikkose) mit Elektrolytverlust führen kann. Obwohl die meisten Infektionen ohne Symptome verlaufen (etwa 85 %), beträgt die Letalität bei Ausbruch der Krankheit unbehandelt zwischen 20 und 70 %. Die Krankheit kann epidemisch auftreten und ist in Deutschland meldepflichtig.

Die Cholera wird durch das Bakterium Vibrio cholerae ausgelöst, dessen Toxin (Choleratoxin genannt) zu starkem, reiswasserartigem Durchfall mit großem Flüssigkeitsverlust führt (bis zu 25 Liter am Tag). Der Erreger wurde erstmals von Filippo Pacini 1854 als gekrümmtes, kommaförmiges und hochbewegliches Bakterium beschrieben. John Snow erkannte ebenfalls 1854, dass die herrschende Cholera in London nicht durch Dünste (Miasmen) verbreitet wurde, wie seinerzeit allgemein angenommen wurde. Robert Koch hat 1883 zusammen mit Fischer und Georg Gaffky (1850–1918) in Ägypten den Erreger aus dem Darm verstorbener Patienten in Reinkultur angezüchtet. Dies wurde von Max von Pettenkofer auf drastische Weise bestritten, gilt jedoch längst als gesichert.

Cholera tritt häufig in armen Ländern auf, in denen Trinkwasser- und Abwassersysteme nicht voneinander getrennt sind und daher das Trinkwasser häufig mit Choleraerregern verunreinigt ist.


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